Die ISO/PAS 8800:2024 mit dem Titel „Road vehicles – Safety and artificial intelligence“ ist eine öffentlich verfügbare Spezifikation der Internationalen Organisation für Normung (ISO).
Tipp: Wissen Sie, was die Abkürzung „PAS“ bedeutet?
PAS steht für „Public Available Specification” und ist keine Norm.
Sie wird deshalb auch nicht ins deutsche Normenwerk übernommen.
Sie wurde im Dezember 2024 veröffentlicht und behandelt sicherheitskritische Systeme in Serienfahrzeugen, die Künstliche Intelligenz (KI) oder Maschinelles Lernen (ML) nutzen. Ausgenommen sind Mofas und spezielle Fahrzeuge wie etwa solche für Menschen mit Behinderungen.
Die Spezifikation umfasst 15 Hauptkapitel und 8 Anhänge und behandelt folgende Themen:
- Definition von KI-Elementen: Klarstellung, was als KI-Element im Fahrzeugkontext gilt, z. B. trainierte KI-Modelle oder KI-Systeme.
- Entwicklung von Sicherheitsanforderungen: Ableitung von Sicherheitsanforderungen basierend auf sicherheitsrelevanten Eigenschaften spezifischer KI-Technologien.
- Datenmanagement: Berücksichtigung der Qualität und Vollständigkeit der verfügbaren Daten für das KI-System.
- Entwicklung von Maßnahmen zur Fehlerprävention: Entwicklung von Maßnahmen zur Prävention und Minderung von sicherheitsbezogenen Fehlern.
- Verifikations- und Validierungstechniken: Festlegung von Techniken zur Verifikation und Validierung von KI-Systemen.
- Lebenszyklusmanagement: Berücksichtigung aller relevanten Lebenszyklusphasen, einschließlich Maßnahmen nach dem Inverkehrbringen.
- Sicherheitsanalyse: Durchführung von Sicherheitsanalysen für KI-Systeme.
- Verwendung von Software-Tools: Demonstration des Vertrauens in die Verwendung von Entwicklungsframeworks und Software-Tools für die KI-Modellentwicklung.
Diese Elemente sollen dazu beitragen, ein überzeugendes Sicherheitsargument für das Fehlen unangemessener Risiken zu erstellen.
ISO/PAS 8800 ergänzt bestehende Normen wie die Reihe ISO 26262-* (funktionale Sicherheit) und ISO 21448 (Sicherheit der beabsichtigten Funktionalität, SOTIF). Sie erweitert diese Normen um spezifische Anforderungen für KI- und ML-Systeme, die in sicherheitskritischen Anwendungen eingesetzt werden. Dabei werden Konzepte wie Bias, Vorhersagegenauigkeit, Robustheit und Generalisierung berücksichtigt.
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Generell bringt die Beschaffung und das Management von Normen in einem Unternehmen oder einer Organisation eine Reihe von Herausforderungen mit sich – sowohl strategisch als auch operativ:
- Bestmögliche Bezugsquelle finden
- Komplexität und Vielfalt managen
- Aktualität gewährleisten
- Umsetzung und Integration in Prozesse
- Know How der Mitarbeitenden auf dem neuesten Stand halten
- adäquate Dokumentation sicherstellen
- ROI im Blick behalten
Wie Sie all diese Herausforderungen meistern? GLOBALnorm bietet eine umfassende Softwarelösung, die Ihnen hilft, den Überblick zu behalten. Verabschieden Sie sich von unübersichtlichen Tabellen und begrüßen Sie eine zentrale Plattform. Mit GLOBALnorm sparen Sie Zeit, reduzieren Kosten und minimieren Risiken.
Autor
Dipl.-Ing. (FH) Michael Loerzer
Regulatory Affairs Specialist